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13.05.2024-22.05.2024

19.10.2008: Harzpartnerschaft mit Griechenland (NEU)


Die erste Harz-Partnerschaft der Welt entsteht derzeit zwischen dem niederösterreichischen und nordgriechischen Harzwald. Initiator ist unser Lokalhistoriker und Mitgründer des Pecherpfades Hölles, Ernst Schagl, der jetzt auf Einladung des griechischen Agrarministeriums mit Forstfachleuten in Zentralgriechenland zu Besuch war und dort die Harzgewinnung und –verarbeitung besichtigte.

„Begonnen hat alles 2002 im Urlaub auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki“, erinnert sich Schagl zurück. Damals lief sein kleiner Sohn vom Appartment in den angrenzenden Wald und blieb bei einem alten Harzbaum stehen und wollte wissen, was das denn sei. Darauf begab er sich auf Spurensuche und fand zwei Tage später etwa 30 km von seinem Urlaubsresort entfernt den ersten bewirtschafteten Harzwald bei Polychrono. Er setzte sich zum Ziel, mit den Griechen in Kontakt zu treten, um die Gemeinsamkeiten dieses alten Handwerkes aufzuzeigen, wird doch dort seit der Antike Harz von Kieferstämmen ebenso gewonnen wie bei uns seit der Römerzeit, wo die Sklaven der Römer in den Wäldern des Wiener Beckens das Pech gewannen , das die Soldaten zum Rasieren, zur Wundbehandlung und bei Beschwerden des Bewegungsapparates verwendeten.

2003 stellte Schagl bei einem Besuch des griechischen Agrarministers im Stift Heiligenkreuz unsere Pecherei vor. Der Minister war so begeistert, dass er eine Einladung für 2005 aussprach. Doch dieser ging vorher überraschend in Pension – und weil zwei Jahre kein Nachfolger bestellt wurde und nur der Minister diesen Besuch genehmigen durfte, dauerte es bis 2008, wo nun sein Nachfolger diese Reise endlich genehmigte…

In Nordgriechenland gehen noch 1400 Pecher dieser Arbeit nach, Tendenz fallend. Doch die Nachfrage wäre da, es könnten weit mehr als die 5.000 bis 6.000 Tonnen Harz pro Jahr im Land gebraucht werden, wird es doch in 2 großen Fabriken als Grundlage für die gesamte Farben- und Lackindustrie, für fast alle Klebestoffe, Schmierstoffe, Kosmetikprodukte und dem Retsina-Wein verwendet. So muss bereits Billigharz aus China importiert werden…

Ein Pecher bekommt für 1 kg Rohharz von der Fabrik ca 20 Cent, der Staat gibt eine Förderung von 70 Cent dazu, sonst könnte kein Arbeiter davon leben. Ein Baum produziert wie bei uns pro Jahr ca 4-5 kg Pech, wobei dieses nicht in Pechhäferl, sondern in großen Plastiksäckchen nur 1x jährlich Ende Oktober geerntet wird.

Negative Folgen für die Harzgewinnung hatten die großen Waldbrände in den letzten beiden Jahren. „2007 sind ca 200.000 ha Wald und landwirtschaftliche Flächen abgebrannt, heuer waren es die Hälfte“, erzählt der für das Forstwesen zuständige Generaldirektor des Agrarministeriums, Dipl.Ing. Georgis Nipis mit trauriger Stimme.

Weil viele Harzbäume den Bränden zum Opfer fielen, fürchtet er, dass künftig noch weniger Arbeiter den Wald als Harzwald bewirtschaften werden. „Dazu kommt, dass immer mehr junge Menschen die Dörfer verlassen und in Städte ziehen und der Tourismus ein echter Konkurrent zur Harzproduktion ist“, erzählt Dolmetscherin Dipl.Ing Elena Giakoumi.

Mit dabei bei dieser Reise, deren Teilnehmer von unserem Land- und Forstministerium genannt wurden, die in den letzten beiden Jahrzehnten viel für die Schwarzkiefer in NÖ getan haben, waren ua Dipl.Ing Dr. Georg Frank (Leiter der Bundesforschungsanstalt Wald, der seine Doktorarbeit über die nö. und korsische Schwarzkiefer geschrieben und kürzlich den nö. Kiefernwald erstmals wissenschaftlich untersucht hat), Dipl.Ing. Herbert Kohlross (Forstsekretär der NÖ. Landwirtschaftskammer für die Bezirke Neunkirchen, Wr. Neustadt und Baden, der durch zahlreiche Maßnahmen neue Absatzmöglichkeiten für die Kieferbäume schuf) und Richard Schreieck (Pecherhof Hernstein, der das Pech der letzten 8 Pecher des Landes zu rund 30 Produkten verarbeitet).

„Durch die über zwei tausendjährige, gemeinsame geschichtliche Tradition ist es wichtig, dass dieses alte Handwerk der Nachwelt erhalten bleibt“, sagt Schagl und freu

Fotocredit(s): Ernst Schagl, Griechisches Agrarministerium
Text: Pecherpfad Hölles



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