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13.05.2024-22.05.2024

07.06.2022: Tolles Waldfest zum 25-Jahr-Bestand (NEU)


Coronabedingt wurde das 25-Jahr-Jubiläum mit 25 Jahre Schöffel Preis des Landes NÖ und 10 Jahre Immaterielles Unesco-Kulturerbe mit einjähriger Verspätung am Pfingstsonntag, 5. Juni, bei Kaiserwetter am Waldrand von Hölles gefeiert. Zahlreiche Ehren- und Festgäste, an der Spitze LR Dr. Martin Eichtinger,LAbg. StR Dipl.Ing. Franz Dinhobl, Vzbgm. Leopold Schagl sowie einige der letzten ehemaligen Pecher, kamen zu diesem Brauchtumsfest und feierten mit der Pecherpfad-Initiatorengruppe des Verschönerungsvereines Hölles. Den Auftakt für das Jubiläumswochenende bildete zuvor eine waldpädagogische Führung für die 3. Klasse der Volksschule Matzendorf mit ihrer naturverbunden Pädagogin Sabine Rohrhofer.

Den Festakt bei der Pecherkapelle leitete eine Andacht mit abschließendem Glockengeläute von Pecher Gerhold Wöhrer mit der einzigen Pecherglocke des Landes für alle rund 10.000 verstorbenen Pecher der Thermenregion ein.
Zelebriert wurde die Gedenkfeier von Militärdekan i.R. EKR Mag. Ernst Faktor aus Velm, der schon 1998 die Glockenweihe durchführte und die Kapelle zum Hl. Vinzenz segnete. Der Holzaltar war mit mehreren der derzeit im Föhrenwald blühenden Orchideen und Ton-Pechheferl von ehemaligen Hölleser Pecher mit Schleierkraut sowie zwei Glas-Pechheferl mit Kerzen geschmückt.

Für die gesangliche Umrahmung der Veranstaltung, die unter der Schutzherrschaft der Unesco-Kommission Österreich stand, sorgte das Doppelquartett Almawind aus Dreistetten mit Liedern aus der Bayrischen Bergmesse, dem Pecherbuam und der NÖ. Landeshymne.

Unter den oben bereits erwähnten Ehrengästen kamen aus der Gemeinde auch GfGR Mag. Gerhard Schrammel, GfGR Martin Schneidhofer, GfGR Hermann Mocek und GR Claudia Artner, die auch aktiv am Verpflegungsstand mitarbeitete sowie der frühere Langzeit-Bgm. und Bezirkshauptmann i.R. Wirkl.HR Mag. Ernst Anzeletti mit Gattin, VS Dir. i.R. Ilse Pammer, Vertreter der Vereine, allen voran der der FF Hölles unter Kommandant Wolfgang Schagl für die großzügige Unterstützung, Ing. Thomas Rohrer, Mitglieder des FC Trift und viele langjährige Freunde des Pecherpfades.
Nach Vzbgm. Leopold Schagl, der in seiner Rede dem Projektteam für die 25-jährige Arbeit dankte und erwähnte, dass das Projekt für die Gemeinde und Gastronomie einen hohen Stellenwert hat, folgte Pecher und BM a.D. Dr. Farnleitner, der ua. von seiner Zeit als Pecher plauderte, als er mit dem Rad in den Neustädter Föhrenwald zur harten Arbeit der Baumharzgewinnung fuhr und noch das Nadelstreu für die Tiere rechte, so dass der Föhrenwald einmal eine einzigartige Kulturlandschaft im Herzen Europas war.
Für die Stadtgemeinde Wr. Neustadt betonte stellvertretend für Bgm. Mag. Klaus Schneeberger (er ist auch 1. Ehren-Mitglied des Pecherpfades, war aber leider verhindert) LAbg. StR DI Franz Dinhobl die jahrzehntelange enge Verbindung der Stadt mit dem Projekt, dankte für die Leistungen wie Spenden an die schwerstbehinderten Kinder der Waldschule, Teilnahme bei Ausstellungen z.B. im Kaffeehaus Ferstl, der NÖ Landesausstellung 2019 mit Regionsfest und freut sich schon auf den Infostand mit Kurz-Schauvorführungen beim großen Bezirksfest am 25. Juni in der Wiener Straße anlässlich 100 Jahre Niederösterreich.
Aus unserer Gemeinde kamen zum Pechertreff noch mehrere ehemalige Pecher, darunter u.a. Josef Schneidhofer, Franz Schagl, Johann Litsch, Erich Zöhling und aus dem benachbarten Lindabrunn Josef Stockreiter.

Für das Land NÖ betonte LR Dr. Martin Eichtinger die nationale und internationale Bedeutung des Unesco-Kulturerbeprojektes und die umfangreichen Aktivitäten der Initiatoren (z.B. überregionale Mitwirkung bei Ausstellungen, Mitarbeit von Diplomarbeiten und Dissertationen von der Boku Wien über die Fachhochschule Zürich bis zur Universität Lyon uvam) und dankte für die Weitergabe des Kulturerbes an die nachfolgende Generation.
Anschließend wurde Pecher und Künstler Gerhold Wöhrer für seine über 25-jährige Mitarbeit geehrt und zum 1. Ehren-Pecher des Projektes ernannt.

Nach der NÖ. Landeshymne ging es zur Pecherbrotverkostung (das Brot wurde von der Firma Dworzak ebenso wie die Jübiläumstorte von Lisis Konditorei in Felixdorf gespendet - vielen Dank!) zur Pecherhütte von der Bäckerei Dworzak aus Hirtenberg und dann weiter zu den Pechbäumen, wo ehemalige Pecher die schwere Arbeit des Plätzens und des Hobelns den Ehren- und Festgästen zeigten. Pecher und letzter Ritzer Karl Postl demonstrierte an einem Schaubaum die Arbeit des Rillenschnittes, die er noch am Ende der Pecherei mehrere Jahre mit seinem Vater praktizierte.
Besonders erfreulich war, dass auch das ukrainische Flüchtlings-Ehepaar Prof. Dr. Valeri und Ludmilla Lozovks der Pecherpfad-Einladung Folge leistete und sich beeindruckt über das für sie bisher unbekannte alte Handwerk zeigte.
Das Ehepaar lebt ja seit der Flucht kurz nach dem Einmarsch der russischen Armee in der Dr. Max-Jungstraße in Matzendorf.

Lustig ging`s dann beim anschließenden Pechstamm-Weitwurf-Bewerb im ehemaligen Hohlweg zu, wo früher die Pechfässer aus den Wäldern transportiert wurden und wo es für die jeweils ersten 3 Plätze Sachpreise, davon viele Föhrenholzartikel, zu gewinnen gab.

Bei den bis 14-jährigen mit 2 kg holte sich den Sieg Noah Rohrer mit 5,10 m vor Bruder Gabriel Rohrer (3,40) und Zofia Lang (3,30), bei den Jugendlichen bis 18 Jahre siegte nach jeweils 4,60 m im Stechen Vivian Pammer mit 5,75 m vor Viktoria Pammer mit 4,60 m. Die Damenklasse entschied mit der 6,5 kg-Pechscheibe Nina Pammer mit 4,50 m für sich vor Jaqueline Wöhrer (4,40 m) öund OSR Dir. i.R. Ilse Pammer (2,90 m). Der Tagessieg mit der größten Weite und Sieger der Hauptklasse im Männerbewerb ging nach Lindabrunn: Lukas Schwarz warf mit 8,10 m weitesten, gefolgt von Thomas Schlögl (6,40 m) und Niklas Pammer (6,15 m).

Den Gewinn des Föhrenbockerl-Schätzspiels (im Sack befanden sich 666 Bockerl), teilten sich mit 670 geschätzten Bockerl Maria Zöhling und Sabine Schühler vor der Familie Gruber (Sollenau) - (680) und Elisabeth Grawford (683).
Jungpecher Lukas betreute den Info- und Verkaufsstand mit eigenen Produkten wie dem Hölleser Pechbalsam, Föhren-Franzbranntwein, Föhrenwipfel-Schnaps, Schlehen-Likör (alles hergestellt wie vor über 100 Jahren nach Rezepten der
Vorfahren) und vielen anderen Kommissionserzeugnissen von namhaften Firmen wie dem Pecherhof Hernstein (Kiefernbalsam, Ätherisches Föhrenöl) oder von Mag. Florian Gruber aus Dreistetten (Föhrenwald-Räucherkegel) uvam.

Beim gemütlichen Teil, der für den harten Kern bis kurz vor dem Unwetter spätabends dauerte, sorgten die freiwilligen Helfer/innen des Verschönerungsvereines für das leibliche Wohl der Gäste.

Großes Dankeschön für das Gelingen des Festes ALLEN (auch der Mehlspeisspenden von den Hölleser und der Kaffeemaschine mit Spende von Helmut Burda aus Matzendorf), die zum Gelingen dieses Waldfestes aktiv beigetragen haben.
Am kommenden Samstag, 11.6., wird der Pecherpfad mit einem Info- und Schaustand in Bad Fischau-Brunn bei der Eisensteinhöhle anlässlich des großen Alpenvereinsfestes zu Gast sein (Schauvorführung beim dort bearbeiteten Pechbaum um 11 Uhr).
Und schon übernächsten Samstag steht mit der Sonnwendfeier der FC Trift und 7-Meter-Schießen am Hölleser Waldrand die nächste besondere Veranstaltung am Programm.


Fotocredit(s): Lukas und Ernst Schagl, Mag. Peter Wöhrer, Franz Rohrhofer
Text: Ernst Schagl

zuletzt aktualisiert: 07.06.2022 15:54:51 
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