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13.05.2024-22.05.2024

22.03.2022: "Wald der Zukunft" für alle Neugeborene gepflanzt (NEU)


Da coronabedingt im Vorjahr das 25-jährige Bestehen des Pecherpfades Hölles und 10 Jahre Immaterielles Unesco-Kulturerbe nicht gefeiert werden konnte, soll das Jubiläum heuer - wenn möglich - mit mehreren kleineren Veranstaltungen nachträglich gefeiert werden. Auftakt dazu war zu Frühlingsbeginn am Sonntag, 20. März, anlässlich des "Intern. Tag des Waldes", wo in Zusammenarbeit mit der Gemeinde für jedes neugeborene Kind aus unserer Gemeinde in den letzten beiden Jahren je ein klimafitter Lebensbaum gepflanzt wurde. Dieser "Wald der Zukunft" soll der kommenden Generation allein durch diese Pflanzung künftig 900 bis 1000 Menschen täglich gesunden Sauerstoff spenden und jährlich ca. 30 Tonnen Staubpartikel aus der Atmosphäre filtern. Neben dieser Aktion war der Pecherpfad auch 3x auf ORF 2 medial vertreten, wo es seit Montag zahlreiche Anfragen aus mehreren Bundesländern gibt.

Bei Sonnenschein, aber noch kaltem Märzwind, kamen Jung und Alt, um bei der Pflanzaktion von trockenresistenten Jungbäumchen, gespendet von der Gemeinde Matzendorf-Hölles und den beiden Schwarzföhren-Experten Dr. Dipl.Ing. Herbert Kohlross aus Gutenstein und Oberförster Gerald Wagner aus Grossau, die jahrzehntelange Erfahrungen mit Aufforstungen in unserer Region haben, aktiv Hand anzulegen. An der Spitze Bgm. Johann Grund und Vzbgm. Leopold Schagl, der gleich auch in seinem Wald Hainbuchen und Rotbuchen ebenso wie Waidmann Anton Steurer mitpflanzte, Verschönerungsverein-Obmann Erich Riegler, die ehemaligen Pecher Franz Schagl und Karl Postl, Volksschul-Direktorin i.R. Ilse Pammer sowie zahlreiche Eltern und Großeltern mit ihren Kindern. Später kamen noch GfGR Mag. Gerhard Schrammel und Matzendorfs Jagdleiter Karl Groiss mit Gattin und Ortsbäuerin Kathi dazu.

"Mit Ihrem Kommen geben Sie ein eindrucksvolles Zeugnis, dass Ihnen eine gesunde Umwelt für die kommende Generation besonders wichtig ist und viel bedeutet", sagte Projektinitiator Ernst Schagl zu den Gästen und versuchte zum "Tag des Waldes" einige Fakten weiterzugeben, damit durch die Klimakrise ein Umdenken in der Bevölkerung erfolgen soll. Er zeigte beispielsweise auf, dass allein in der Mitterndorfer Senke, einem der größten unterirdischen Süßwasserspeicher Mitteleuropas, durch die extreme Trockenheit in den letzten 15 Jahren der Grundwasserspiegel um bis zu 15 Meter gefallen ist, im Raum Wr. Neustadt um 11 Meter. Viele Seen in unserem Raum sind bereits ausgetrocknet und werden derzeit metertief ausgebaggert. "Und auch der Schwarzföhrenwald, einst der Brotbaum für tausende Pecherfamilien in der Thermenregion, leidet im letzten Jahrzehnt durch die zunehmende Trockenheit und durch das fehlende Wasser besonders im Hochsommer kommt es zum Kieferntriebsterben und zur Braunfärbung der Nadeln, was zum langsamen Absterben des Baumes führt", erklärte Schagl. Dazu kommt es vermehrt zu Waldbränden (heuer bereits 40 bundesweit), was den Wald durch Treibhausgase im ganzen Land zunehmend belastet. Aber ohne unseren Waldgürtel wäre die CO2-Belastung um ca. 30 Prozent höher, so die Berechnungen der Wissenschafter. Und deshalb muss jetzt gegengesteuert werden und in der kommenden Generation werden nur noch klimafitte Mischwälder überleben. Der Bestand des heutigen Schwarzföhrenwaldes vom Raum Mödling bis ins Rax-Schneeberggebiet wird in ca. 50 Jahren nur mehr zur Hälfte vorhanden sein.

"Wir wollen deshalb ein sichtbares Zeichen für die Zukunft unserer Kinder setzen und mit Bergahorn-, Hainbuchen-, Tannenbäumchen, Stieleichen sowie Rot- o. Weißföhren (übrigens der "Baum des Jahres 2022" und Ersatz-Pechbaum - er gibt ca 1/3 Harz weniger als die Schwarzföhre) dafür sorgen, dass auch die Kinder in der kommenden Generation hier in unserer Gemeinde in weitgehend noch intakter Luft aufwachsen können", so Schagl.

Denn ein 100-jähriger Baum spendet täglich ca. 20.000 Liter Sauerstoff (=Spender für ca. 35 Menschen täglich!).
Anschließend dankte Bgm. Johann Grund dem Pecherpfad für die tolle Idee zu dieser Aktion und allen Gästen für ihre aktive Mithilfe und hofft, dass "jeder gepflanzte Lebensbaum mit den Kindern gemeinsam heranwächst".
Danach legten alle freiwilligen Helfer Hand an und pflanzten die qualitativ hochwertigen Forstpflanzen, die aus Pöggstall von der Fa. Murauer, die solche auf 50 Hektar mit fast 100 Baumarten züchtet, stammen.
Einige Eltern haben auf Wunsch auch auf den Lebensbaum ihres Kindes ein Namensschild angebracht und können so "Ihren" Baum in Zukunft öfter besuchen.

Spontan wurde durch den Krieg in der Ukraine auch ein Pechhäferl für Spenden aufstellt. Die anwesenden Gäste spendeten € 205,-, der Pecherpfad spendete Jause und verschenkte Pecherprodukte wie Pechbalsam und Föhrenschnaps sowie Waldhonig, gespendet von Franz Rohrhofer und konnte so am Dienstag, 22.3. € 250,- für dringend benötigte Lebensmittelpakete in der Krisenregion spenden.

Der Pecherpfad Hölles, der in den leltzten 25 Jahren knapp 450 kostenlose Schauvorführungen abgehalten hat und wie niemand anderer in ganz Europa das alte Pecherhandwerk an die Nachwelt weitergegeben hat, war auch am Sonntag, 20.3., in der Sendung "NÖ heute" gemeinsam mit der Räucherkegelherstellung am "Bredahof" in Dreistetten zu sehen. Dort fertigen die beiden Ethnologen aus dem Scharrharz und Kräutern des Föhrenwaldes, Mag. Florian und Mag. Angelika Gruber, einzigartige Räucherkegel zur Desinfektion der Raumluft an. Beide Einrichtungen haben auch eine Kooperation geschlossen und werden künftig verstärkt zusammenarbeiten. Pecher Gerhold Wöhrer schenkte Florian Gruber altes Pecherwerkzeug, damit er künftig 30 Pechbäume selbst für die Produktion der Räucherwaren bearbeiten kann.

Auch am Montag, 21.3., war zum "Tag des Waldes" in der "Guten Morgen"-Sendung auf ORF 2 bundesweit ein weiterer Bericht (2x gesendet) über die beiden Projekte zu sehen.

Nach dem Saisonbeginn im Mai gibt es bereits die ersten Anmeldungen für Gruppenführungen, am Pfingstsonntag, 5.6., um 14 Uhr ist dann ein kleines Pecherfest mit Pecherandacht, Treffen der letzten noch lebenden ehemaligen Pecher, Pechstamm-Weitwurf-Bewerb uvam. geplant, zu der zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, darunter auch Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner, kommen wird.


Fotocredit(s): Lukas Schagl, Erich Riegler, Stefan Koloszar
Text: Ernst Schagl

zuletzt aktualisiert: 28.02.2022 08:10:46  von Gerhard Schrammel
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